Was hat das Design einer Lampe mit Demokratie zu tun?

20.01.2025 – von Thomas Tribula
Mit dem Projekt Lampe gaben Schülerinnen und Schüler einen Impuls für Offenheit und Respekt gerade an Weihnachten.

Lehrkräfte, die mit einem Projekt im strengen methodischen Sinn arbeiten, müssen sich auf Überraschendes einstellen. Projekte leben von den Ideen junger Menschen. Was soll Gemeinsames entstehen? Den Rahmen bot die Neumayer-Stiftung aus Frankfurt, die jugendkulturelles Arbeiten in der beruflichen Orientierung in der Don Bosco Berufsschule fördert. Durch Lehrerbildung und – wenn nötig – auch durch Ressourcen. Bei der Umsetzung von Projekten sind verschiedene Formen des Lehrens und Lernens wichtig. Schüler und Lehrkräfte lernen voneinander und bringen ein, was sie schon können. Oder sie besorgen sich fachlichen Rat. Die besondere Herausforderung liegt darin, dass unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Wünschen sich auf ein gemeinsames Vorhaben verständigen müssen. Projekte brauchen zum Gelingen die „herrschaftsfreie Kommunikation“, lehrt die Pädagogik. Spielregeln wie die Akzeptanz von Mehrheitsentscheidungen oder die Bedeutung von guten Argumenten gelten. „Das klingt schwer nach Demokratie“, sagt Lehrer Ben Böck und das Miteinander im Team fühlte sich auch so an.

Junge Menschen, die sich in der Don Bosco Berufsschule beruflich orientieren wollen, berichten von durchaus schwierigen Vorerfahrungen in Sachen Beteiligung. „Macht nichts, wir starten neu“. Die Schüler trafen sich in Werkstätten und suchten nach einem Design für eine Lampe, die dann auch noch selbst gebaut werden sollte, so entschied das Team. „Die Lampe muss natürlich save sein.“ So baten sie Fachlehrer aus den Bereichen Holz und Elektrik um Support. Herr Albert, Herr Schöpf, Herr Pecher gaben einen Einblick in das Handlungsfeld Holzbearbeitung und Herr Michael Ebert in den Bereich Elektrik. Ganz klar: Die Lampen wurden am Ende vom Fachbereich Elektrotechnik auch auf Sicherheit geprüft.

Am Ende eines Projektes steht ein Fest. Das Werk selbst und die Erfahrung „Ich kann was“ sind eigentlich Rückmeldung genug. Aber noch besser ist es, diese Erfahrung zu teilen. Zehn Lampen wurden zum Impuls für die Weihnachtsbesinnung der Berufsschule. Lampen als Symbol für Offenheit und Respekt. „Die Schülerinnen und Schüler haben sich unseren Applaus verdient“, freut sich Anette Köhler für die Schulleitung.

Von: Harald Ebert (Schulleiter, Don Bosco Berufsschule)

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